Der MK Y6 600 ist ein Umbau meines MK Y6 2011. Auf dieser Seite befinden sich gleich zwei Bauberichte, die also eigentlich Umbauberichte sind: Einmal der Umbau vom MK Y6 2011 auf den MK Y6 600 im Frühjaht 2012, bei dem neben längeren Auslegern vor allem AHM 36-6- anstatt der AHM-30-6-Motoren verbaut worden waren. Zum anderen der Umbau des MK Y6 2011 im Sommer 2013, bei dem vor allem die AHM 36-6 gegen bessere Motoren ausgetauscht wurden.
Nachdem ich mit den AHM 36-6 nur Probleme hatte,1) wird der MK Y6 600 nun mit besseren Motoren ausgerüstet. Zum Einsatz kommen sechs MN3508-20 580KV von T-Motors mit dazu passenden 12-Zoll-Propellern aus Carbon. Bei der Gelegenheit wird die Flight-CTRL ME 2.1 zu einer Flight-Ctrl ME 2.2 umgebaut. Außerdem werden die Ausleger, die ich schon im Frühjahr 2012 um 14 Millimeter verlängert hatte, um weitere 6 Millimeter verlängert. So kann man auch mal mit 13-Zoll-Propellern experimentieren. Alle anderen Komponenten werden unverändert übernommen.
Die MN3508-20 580KV von T-Motors sind angekommen und machen einen guten Eindruck. Die Propeller werden mit zwei Schrauben befestigt und passen perfekt. So muss das sein.
Die Planung der neuen Motorhalterungen ist abgeschlossen. Das Design orientiert sich an den originalen Motorhalterungen. Damit die Positionslichter ohne großes Gefummel montiert werden können ist der neue Motorhalter ein Zentimeter länger als das Original. Außerdem werden die Motoren nicht wie bei den originalen Motorhalten um 45° zueinander verdreht montiert. Vielmehr werden die Motoren nur soweit aus der Mittelachse gedreht, dass die Kabel etwas versetzt und nicht genau über einer der beiden Schrauben austreten, mit denen der obere und der untere Motorhalter aneinander geschraubt werden.Es müssen für die Montage der Motoren Linsenkopfschrauben anstatt Zylinderkopfschrauben verwendet werden.
Die Motorhalterungen sind eingetroffen. Die Motoren sind an den Halterungen befestigt und die obere und untere Motorhalterung miteinander verbunden. Die Abstandhalter mit den Positionslichtern sind montiert. Die neuen Motorträger sind eine große Erleichterung, da die Montage sehr viel einfacher von der Hand geht.
Als Positionslichter kommen – wie bei dem MK X4 600 – drei 3-Watt-Power-LEDs zum Einsatz, die von einer Aurora LCU angesteuert werden. Der Aurora LCU wird ein Spannungswandler von Pololu vorgeschaltet und auf 5 Volt Ausgangsspannung eingestellt. Die LEDs benötigen dann Vorwiderstände: Die weiße und die grüne Power-LED benötigen im Blitzbetrieb jeweils eine Spannung von 3,7 Volt, so dass ein 1R8 vorgeschaltet werden muss. Die rote Power-LED benötigt (im Blitzbetrieb) eine Versorgungsspannung von 2,7 Volt und einen Vorwiderstand 3R9. Die Vorwiderstände sind so in die Zuleitungen integriert, dass sie in den Auslegern verschwinden.
Im Vergleich zum MK Y6 2011 sind die Auslegerrohre beim MK Y6 600 20 mm länger. Schon bei Umbau im Frühjahr 2012 hatte ich die Auslegerrohre etwas verlängert, jedoch war es nicht gelungen, die Löcher zur Befestigung der Motorhalterungen und die zur Befestigung des Auslegers in der Centerplate exakt um 90° verdreht zu positionieren. Zur genauen Positionierung der notwendigen Löcher wurde nun eine 3D-Schablone aus einem Aluminium-Vierkantprofil angefertigt. Die Positionierung der Bohrlöcher ist mit dieser Hilfestellung sehr präzise gelungen. Für eine exakte Ausrichtung der Ausleger war keine Nachbearbeitung der Bohrungen notwendig.
HiSystems bietet für die Fligt-Ctrl ME 2.1 ein Hardware-Upgrade auf die Versionsnummer 2.2 an, bei dem der ACC-Sensor für die Z-Achse gegen einen neuen ACC-Sensor mit verbesserten Eigenschaften „ausgetauscht“ wird.2) Der neue ACC-Sensor soll die Höhenregelung verbessern.
Der MK Y6 600 ist montiert. Der erste Flug in der Hand hat gezeigt, dass das Schwebegas ziemlich genau in der Mitte des Gas-Sticks liegt. Die Stromaufnahme ohne Kamerahalterung und Kamera liegt bei ca. 18 Ampere. Mit LiPo (4000 mAh) und ohne Kamerahalterung und Kamera wiegt der MK Y6 600 1878 g.
Der Kopter fliegt sich – gerade auch im Vergleich zu meinem Flyduspider und Nanoquad – spitzenmäßig, sowohl mit als auch ohne GPS. Die neue Höhenregelung funktioniert ausgezeichnet. Die Flugzeit liegt mit den neuen Turnigy Nanotech mit einer Kapazität von 5000 mAh bei ca. 17 Minuten (ohne Kamera).
Wesentliche Veränderungen zum MK Y6 2011: Verlängerung der Ausleger, größere Motoren (AHM 36-6 statt AHM-30-6), Hexa-XL-Stromverteilerplattine, Lackierung der Haube, hellere Positionslichter und Steuerung durch Aurora LCU.
Die Ausleger sind aus Kohlefaserrohren mit 24 Millimeter Außendurchmesser und 1 Millimeter Wandstärke gefertigt. Gegenüber den originalen Auslegern des MK Y6 2011 sind sie um jeweils 14 Millimeter verlängert. Anschließend wurden die Löcher für die Befestigung der Motorträger und die für die Befestigung der Ausleger in den Center-Plates eingebracht. Damit die Löcher rund werden habe ich zum einen das Dreibackenfutter durch Stahlspannzangen ersetzt. Zum anderen habe ich anstatt eines Spiralbohrers einen kegelförmigen Fräser mit 3,2 Millimeter Durchmesser bei etwa 20.000 U/min verwendet.
Ein Fehler in der Originalkonstruktion der Motorträgerbefestigungen ist, dass die Motorträgerbefestigungen gerade Seiten hatten. Werden dann die Schrauben in den Auslegern festgezogen, wird das Kohlefaserrohr plattgedrückt, wobei das dabei entstehende Knacken darauf hindeutet, dass die einzelnen Kohlefaserschichten auseinander reißen. Um das zu vermeiden wurden die Motorträgerbefestigungen an den Seiten mit Kohlefasermaterial aufgefüttert und an die Rundung der Ausleger angepasst. Sie passen jetzt spielfrei in die Ausleger.
Während der MK Y6 2011 einen durchsichtigen Deckel hatte, habe ich dem MK Y6 600 einen orangenen Anstrich spendiert. Außerdem wurden die Halterungen für die Power-LEDs lackiert.
Die Motoren werden auf den Motorträgern befestigt und alle Schrauben mit Schraubensicherungslack gesichert. Um die Motorträger auch außen miteinander zu verbinden habe ich Abstandhalter aus Aluminium angefertigt, die gleichzeitig jeweils eine Power-LED halten können.
Nach der Montage der Motoren auf die Motorhalter, der Befestigung der Power-LEDs auf den Abstandhaltern und der Anpassung der Motorträgerbefestigungen an die verlängerten Ausleger konnten endlich die Ausleger fertig montiert werden. Damit die Kabel der Motoren in den Auslegern verschwinden könne, müssen die Rohre an ihrem äußeren Ende erweitert werden.
Zuerst wurden die Brushless-Controller mit Kühlkörpern versehen. Das ist nicht unbedingt nötig, schadet aber auch nicht. Anschließend wurden die Brushless-Controller mit jeweils zwei Elkos bestückt und in den Hexa-XL-Verteiler gelötet. Die Elkos wurden mit UHU-Kraft an die Unterseite der Controller geklebt, um Vibrationen zu verhindern. Schließlich wurden die Brushless-Controller in den Hexa-XL-Verteiler gelötet.
Der Hexaverteiler wurde in den Rahmen eingesetzt. Damit die Motoren an den Bushless-Controllern angeschlossen werden können, wurden die Ausleger provisorisch montiert.
Um die Ausrichtung des MK Y6 600 auch aus der Entfernung erkennen zu können, werden an den äußeren Enden der Ausleger Power-LEDs montiert. Die LEDs werden gesteuert von der Aurora LCU von Optotronix, mit der außerdem auch vier Landescheinwerfer gesteuert werden können.
Bei den unteren Motoren entsteht zwischen den Propellern und der Auflagefläche der Motoren ein Spalt. Eine passende Polyamid-Unterlegscheibe schafft Abhilfe. Bei der Propellermontage muss allerdings sehr genau darauf geachtet werden, die Stoppmutter fest genug, aber nicht zu fest anzuziehen. Ansonsten kann es bei den AHM 36-6 passieren, dass sich die Glocke auf der Achse verschiebt.
Nach dem ersten Test der Elektronik an einem Netzteil mit Strombegrenzung ging der erste Test mit einem LiPo gründlich daneben. Nachdem ich zunächst die Flight-Ctrl im Verdacht hatte stellte sich heraus, dass der Stecker des Anschlusskabels nicht richtig verlötet war. Außerdem hat der Kater offenbar das Molexkabel, das die Flight-Ctrl mit dem Hexa-XL-Verteiler verbindet, durchgeknabbert.
Ziemlich genau zwei Monate nachdem ich die AHM 36-6 bestellt habe, ist der MK Y6 600 flugfertig. Bei ersten Testflügen zeigte sich, dass sich die Flugzeit nicht spürbar verändert hatte, aber das war ja auch nicht unbedingt das Ziel. Auch das Flugverhalten hatte sich nicht wesentlich verändert und war – wie vorher auch – sehr gut. Das Vergnügen währte allerdings nicht lange.
Der MK Y6 600 flog sehr gut, allerdings nicht besonders oft. Nach einigen Flügen vibrierte sich bei einem der AHM 36-6 ein Anschlusskabel ab. Der Absturz erfolgte glücklicherweise nur aus etwa zwei Metern Höhe.
Nach diesem Absturz wurde der MK Y6 600 repariert. Bei dem Baseframe Y600 muss für den Austausch eines Motors fast der komplette Rahmen demontiert werden, was inklusive Wiederaufbau einen ganzen Tag dauert. Nachdem der Kopter wieder fertig aufgebaut war, verschoben sich bei der Montage der Propeller die Glocken einiger der Motoren auf der Achse. Auf einen Wiederaufbau mit diesen Motoren hatte ich danach keine Lust mehr.
Im Sommer 2013 habe ich den MK Y6 600 mit Motoren von T-Motors aufgebaut.
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