Inhaltsverzeichnis
Rudergerät Augletics Eight Style
Auf dieser Seite dokumentiere ich meine Erfahrungen mit dem Augletics Eight Style. Es handelt sich um einen fortlaufenden Erfahrungsbericht, der in unregelmäßigen Abständen aktualisiert wird. Aktuell liegt der Fokus noch auf allerhand Problemen bei der Lieferung, mit der Qualität und dem Support. Perspektivisch soll es aber stärker um das Training und Trainingsfortschritte gehen.
Entscheidungsfindung
Warum der Augletics Eight Style? Nachdem ich mich entschieden hatte, mir ein Rudergerät zuzulegen, stellte sich die Frage, welches es denn sein soll. Die Auswahl ist ziemlich groß. Geräte mit Luftbremse fielen wegen der Lautstärke und auch aus ästhetischen Gründen aus. Die Rudergeräte mit Wassertank sagten mir optisch zu, aber zum einen kann man nicht den Widerstand einstellen und zum anderen scheint die Entwicklung der „Bordcomputer“ vor 20 Jahren eingestellt worden zu sein. Leise, einstellbarer Widerstand, das können eigentlich nur Geräte mit einer Wirbelstrombremse. Nach ein wenig Recherche stieß ich auf die Firma Augletics und das Augletics Eight Style. Anfangs erschien mir der Augletics Eight Style sehr teuer, aber angesichts der Features und der schwachen Konkurrenz hatte ich mich schnell entschieden.
Bestellung und Lieferung - ein Trauerspiel in (bisher) drei Akten
Als ich meinen Augletics Eight Style Ende Oktober 2022 bestellt habe, war die Lieferzeit mit sechs Wochen angegeben. Die Auslieferung erfolgte nicht ganz pünktlich, aber DHL stellte die beiden Pakete knapp vor Weihnachten zu. Ärgerlich war, dass die Pakete ohne vorherige Ankündigung geliefert wurden, obwohl das heute doch nun wirklich Standard ist. Nachdem das erste Paket angekommen war teilte mir der Support auf Anfrage immerhin die Sendungsnummer des zweiten Pakets mit. Leider blieb es nicht bei diesem harmlosen Problem.
Transportschaden, die Erste
Während des Aufbaus fiel ein Transportschaden am unteren Edelstahlprofil auf. Die Halterung für den Griff hatte eine Delle in das untere Rohr, auf dem der Sitz vor- und zurück gleitet, geschlagen. Der Support war zwischen den Jahren nicht erreichbar und meldete sich erst - nach erneuter Anfrage - Anfang Januar. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man den Support in der Regel zweimal kontaktieren muss, bevor sich etwas bewegt. Das ist schade und nervt.
Transportschaden, die Zweite
Etwa drei Wochen nachdem das erste Augletics Eight bei mir eingetroffen war, wurde das Ersatzgerät geliefert. Leider hat es genau den gleichen Transportschaden, wenngleich die Beule dieses Mal deutlich kleiner ist. Dennoch fällt sie bei künstlicher Beleuchtung unmittelbar ins Auge. Es ist mir nicht begreiflich, warum man nach dem ersten Transportschaden nicht die Verpackung ändert. Es müssten lediglich dickere Styroporblöcke zwischen die beiden Edelstahlprofile gelegt werden. Da die einzelnen Kartons und Tüten ohnehin mit Kabelbindern befestigt sind, wären keine anderen Modifikationen nötig. Es ist wirklich ein Trauerspiel. Warum ist das Augletics Eight so schlecht verpackt?
Aber damit nicht genug: Außerdem hat die Edelstahlhülse, die den Riemen mit dem Griff verbindet, das Edelstahlprofil auch an der Seite zerkratzt. Auch das kann ich nicht verstehen: Dass das passiert ist doch gar nicht zu vermeiden, wenn man die Edelstahlhülse nicht in ein kleines Stück Pappe einschlägt. Es bleibt zu hoffen, dass diese Verpackungsmängel behoben werden. Das würde Augletics aber vor allem auch Kund:innen viel Ärger ersparen.
Transportschaden, die Dritte
Einige Tage nach der zweiten Reklamation traf der dritte Träger ein. Ich hatte das Paket in einen Paketshop liefern lassen. Schon auf dem Weg nach Hause ließ das metallene Klappern aus dem Inneren des Kartons nichts Gutes hoffen. Obwohl der Support eine bessere Verpackung angekündigt hatte, war der obere Träger wieder seitlich verrutscht. Man hatte etwas dickere Styroporblöcke zwischengelegt, aber der hintere flog lose im Karton herum. Aber immerhin hatte der obere Träger keine Beule. Dennoch hatte der Zuggriff wieder Kratzer und Macken in den unteren Träger geschlagen. Das ist vor allem deshalb ärgerlich, weil das so einfach vermeidbar wäre. Ich kann das wirklich nicht begreifen.
Aufbau
Der Augletics Eight Syle kommt in zwei Kartons. Ein Karton enthält den zylindrischen Teil mit der Wirbelstrombremse und das große Display, der zweite enthält den Rest. Der Aufbau ist relativ einfach. Folgt man der beigelegten gedruckten Anleitung oder der Videoanleitung, sollte es eigentlich keine Probleme geben. Der Aufbau lässt sich ohne Probleme allein erledigen. Das notwendige Werkzeug ist beigelegt.
Die Fotogallerie zeigt den Aufbau des zweiten Augletics Eight, das ich als Ersatz für das defekte erste Rudergerät erhalten habe. Die Fotoserie endet nachdem ich entdeckt hatte, dass das Ersatzgerät den gleichen Transportschaden hat wie das erste Gerät.
Detailaufnahmen
Qualität - leider auch beschämend
Hardware
Das Augletics Eight Style sieht einfach fantastisch aus. Meins steht aktuell tatsächlich im Wohnzimmer, und es fügt sich sehr gut ein. Die Konstruktion ist sehr stabil und sollte viele Jahre halten. Ein Wermutstropfen war der Transportschaden. Aber nach nur zwei Ersatzlieferungen habe ich jetzt einen Augletics Eight ohne größere Beulen.
Nach ein paar Tagen regelmäßiger Nutzung fielen mir insbesondere zwei Verarbeitungsfehler auf. Erstens funktionierte der Lasersensor nicht, der die Rollbewegung des Sitzes erfasst. Als ich den Sitz des Steckers prüfen wollte fiel mir auf, dass die Buchse völlig lose ist. Das war mir bei der Montage nicht aufgefallen, möglicherweise hatte sich die innen liegende Befestigungsmutter durch Vibrationen gelöst. Zweitens machen die Lager des Schwungrades ein klapperndes Geräusch. Wahrscheinlich sind die Lager defekt. So etwas passiert eigentlich nur bei fehlerhafter Montage und ist ein Anfängerfehler. Zu diesem Zeitpunkt war ich noch davon überzeugt, Pech gehabt zu haben und ein Montagsgerät erwischt zu haben.
Leider funktionierte die zweite Trommel, die man mir nach meiner Reklamation lieferte, ebenfalls nicht. Der Sitz-Sensor, der die Bewegung des Rollsitzes misst, funktionierte. Der Flywheel-Sensor, der die Leistung misst, zeigte aber offensichtlich falsche Werte im fünfstelligen Bereich an. Mit einem Ruderzug legte ich außerdem gute 50 Meter zurück. Das ist leider nicht das einzige Problem mit der zweiten Trommel. Denn außerdem funktioniert auch die mechanische Verstellung der Wirbelstrombremse nicht. Es lassen sich also nicht verschiedene Widerstände einstellen. Nachdem ich einen der beiden Holzabdeckungen abgenommen hatte musste ich feststellen, dass der Motor allenfalls stümperhaft angelötet war.
Insgesamt ergibt sich bisher also ein ausgesprochen zwiespältiges Bild. Einerseits sieht das Augletics Eight Style klasse aus, und es macht sehr viel Spaß, damit zu rudern. Für den Preis von 3000 Euro lassen aber sowohl der Support als auch die Qualität der Montage im Werk sehr zu wünschen übrig. Es gibt offenbar keinerlei Qualitätskontrolle oder Funktionsüberprüfung - beides übernimmt der Kunde. Aktuell bin ich auch nicht überzeugt, dass der Support eine auch für mich gute Lösung finden wird. Denn auch drei Wochen nach meiner letzten Reklamation hat sich niemand bei mir gemeldet.
Nach über zwei Monaten hatte ich den Chef über Facebook kontaktiert. Er versprach umgehend, sich um meinen Fall kümmern zu wollen. Das ist aber auch nie passiert. Und ich habe mich dann auch nicht mehr gekümmert. In der Zwischenzeit hatte ich wegen der Transportschäden zwei Austauschträger erhalten. Die Kombination aus der ersten Trommel und dem dritten Träger funktioniert. Bis dahin war es aber ein langer Weg. Mit den Kratzern am Längströger (3. Transportschaden, siehe oben) kann ich leben.
Nach ca. eineinhalb Jahren ging dann aber der Motor kaputt, der die Magnete der Wirbelstrombremse verstellt. Der Telefonsupport war sehr nett. Ich muss die Trommel einschicken. Mal schauen, ob ich sie wieder zurück bekomme und ob sie dann auch repariert ist.
Software
Das große Display und die Software, die Augletics programmiert hat, sind einfach nur klasse. Die Software hat schon hier und da einige kleine Fehlerchen, aber im Großen und Ganzen funktioniert sie ganz ausgezeichnet. Außerdem wird die Software kontinuierlich weiter entwickelt, und bekannte Fehler werden korrigiert. Fantastisch sind die verschiedenen Daten, die man während des Trainings erhält. Hervorzuheben ist der Trainer, der wirklich dazu beiträgt, den Bewegungsablauf zu optimieren.
Fehler und fehlende Funktionen:
- In unregelmäßigen Abständen stürzt kurz nach dem Start die Augletics-App ab. Nur ein Neustart des Augletics Eight hilft. Nach vielen, vielen Updates hat sich das auch nicht verändert. Auch Mantelwellenfilter am USB-Kabel schaffen keine Abhilfe.
- Um das Augletics Eight auszuschalten, muss man den Stecker ziehen. Man kann es auch einfach eingeschaltet lassen, aber am nächsten Tag ist das Gerät dann nicht mehr mit dem WLAN verbunden. Dann muss man es also ohnehin neustarten, indem man den Stecker zieht und wieder einstöpselt.
Wird fortgesetzt …
Zwischenfazit
Das Augletics Eight ist ein unfassbar tolles Gerät. Davon bin ich nach wie vor überzeugt. Aber die unzureichende Verpackung und die damit einhergehenden wiederholten Transportschäden sind enttäuschend. Unbegreiflich ist für mich auch, dass man bei Augletics offenbar völlig lernresistent und nicht willens oder fähig ist, die Verpackung zu verbessern. Absolut enttäuschend ist auch die fehlende Qualitätskontrolle und Funktionsprüfung.
Ich hatte den Support in dieser Angelegenheit zuletzt im Januar 2023 darum gebeten, meinen Fall zu eskalieren und nun endlich eine für mich akzeptable Lösung zu finden. Noch habe ich vom Support nichts gehört (Stand: April). Auch nachdem ich den Chef höchstpersönlich über Facebook kontaktiert habe, war der Support nicht zu einer Reaktion zu bewegen. Ich habe es schließlich aufgegeben. Hoffentlich geht das Gerät nicht kaputt, denn ich habe überhaupt gar keine Lust mehr, mit diesem Unternehmen meine Zeit zu verplempern.
Reparaturen
Nach eineinhalb Jahren funktionierte die Einstellung der Widerstandsstufen nicht mehr. Ich hatte daraufhin die Bremstrommel geöffnet und bemerkt, dass der Motor, der die Magnete der Wirbelstrombremse verstellt, seinen Dienst eingestellt hatte. Das hatte sich schon länger zurch ein „Klack“-Geräusch beim Ziehen angekündigt.
Der Telefonsupport war sehr freundlich und hat versucht, gemeinsam mit mir der Ursache auf den Grund zu gehen. Unter anderem sollte ich ein verstecktes Debug-Menü aufrufen. Sehr interessant. Es stellte sich allerdings heraus, dass tatsächlich der Motor defekt ist und die Bremstrommel für einen Austausch eingeschickt werden muss. Immerhin sollte bei dieser Gelegenheit auch die Buchse für den Sitz-Sensor festgeschraub werden, die von Beginn an lose war.
Die Reperatur hat etwa zwei Wochen gedauert und war auch erfolgreich. Leider hat die Bremstrommel jetzt eune neue Beule. Es ist wirklich unfassbar.